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Die aus den Türkenkriegen stammende Trommel befindet sich heute als Leihgabe der Gemeinde Gotzing seit den 60er Jahren im Heimatmuseum Miesbach.

Dieses Votivbild in Öl von 1705 zur Sendlinger Bauernschlacht vor der Kulisse der Stadt München können Sie im Wallfahrtsmuseum Weihenlinden betrachten.

 

 

 

 

Näheres über Gotzing

aus dem Oberbayerischen Archiv

Herausgegeben vom Historischen Verein von Oberbayern

 Siebenundneunzigster Band

Gotzing gehört zusammen mit dem nahen Standkirchen zur ältesten Ausstattung der Freisinger Frühministerialen: Schon Mitte des 10. Jahrhunderts hält dort der "servus proprius" der Freisinger Kirche namens Engeldie seinen Einzug. Zur Zeit Bischof Heinrichs finden wir Werner und Fridrich, von denen ersterer ebenfalls zu den Standkirchnern, letzterer zu den Herren von Schellenberg zu stellen ist. Doch hat der Kirchenfürst selbst einen harten Eingriff vorgenommen, indem er seinen Eigenmann Aribo hier und zu Giggenhausen belehnte; dieser konne sich auch noch bis in die Zeit Bischof Ottos hinein halten.

Bischof Otto I. hat dann kurz vor dem zweiten Kreuzzug wie an vielen Orten so auch hier die Verhältnisse neu geordnet, indem er einen Ritter namens Altman auf diesen Posten berief. Über dessen Abstammung erfahren wir nichts; da sein Name bei den südlichen Dienstmannen des Bischofs nicht in Gebrauch war, sehr wohl aber bei Tegernseer Ministerialen, mag er mit den Herren von Waakirchen verwandt sein. Darauf weist auch der Name Sigimar hin. So hieß ein Ritter St. Quirins, der ebenfalls zu Gotzing saß. Er zeigt sich allerdings nie in der Gesellschaft Altmans; vielleicht war er mit der neuen Lage der Dinge nicht ganz einverstanden. Trotzdem konnte Altman, der wohl durch Heirat mit einer Freisinger Ministerialin in die bischöfliche Ritterschaft aufgenommen worden war, einen stattlichen Anhang um sich sammeln.

Dazu gehörten außer seinem Reisigen Walther und dem "lignarius" (Fostmeister) Arnold mit Bruder Alfred seine Neffen Rudiger, Fridrich und Rudolf von Schellenberg, die Brüder Rüdiger und Heinrich von Dietenfurt, ferner Meginhart von Gotzing-Bernecker, dessen Sohn Heinrich anscheinend zur Tegernseer Ministerialität zu stellen ist, und Ortolf, der vielleicht aus Inzemoos im Dachauischen stammte.

Das sind elf waffenfähige Männer, als deren Senior Altman zu gelten hat - für mittalterliche Begriffe eine bedeutende Schar! Wir können sogar vermuten, was diese Ballung zu bedeuten hat: Nicht einmal zwei Wegstunden flußabwärts lag nämlich die Burg Valley, Hauptsitz einer Seitenlinie der Wittelsbacher, die zu den markantesten Feinden Bischof Ottos gehörte. Gegen diese Burg richtete sich denn auch der Angriff von Ottos Bruder Leopold, Herzog von Bayern, im Jahr 1140. Daß es ihm nicht gelang, sie einzunehmen, hat die Entwicklung des Bistums nachhaltig beeinflußt. Diese Anhäufung von Freisinger Minsterialen an der Mangfall sollte also ein Gegengewicht gegen die Grafen von Valley bilden.

Für die Beobachtungen, daß Altman ungewöhnlich oft als Tradent auftritt, gibt es zwei Gründe: 1. Sein Übertritt vom Tegernseer ins Freislinger Lager, der allerlei Tauschaktionen im Gefolge hatte, und 2. seine Kinderlosigkeit. Bald nach seinem Tod um 1173/5 endete denn auch nicht nur die Rolle Gotzings als Sitz Freisinger Ministerialen - die Schellenberger versuchten sich noch einige Jahre in dieser Rolle - sondern auch der Zusammenhalt unter seinen Gefolgsleuten, die nach allen Richtungen auseinanderstrebten und sich teils dem Abt von Tegernsee, teils dem Markgrafen Berthold von Andechs, teils dem Grafen von Valley, teils dem Abt von Schäftlarn verschrieben.

schlacht_von_hoechstaedt.pdf

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